Als Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823), „sinniger Meister der GartenKunst“, wie auf dem von König Maximilian ihm im englischen Garten zu München errichteten Monument zu lesen ist, im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts den Schloßgarten zu Biebrich umzugestalten hatte, da konnte er nicht ahnen, daß sein Werk rund 40 Jahre später einmal so verschandelt werden sollte: Man hatte seinen in „englischer Manier“ angelegten Landschaftsgarten mit zwei Bauten „dekoriert“, gegen die er sich zu Lebzeiten sicher mit allen Kräften gesträubt hätte. Zur Blumenausstellung 1854 in den Gewächshäusern von Biebrich hatte man es besonders gut gemeint und als Attraktion für die zahlreich zu erwartenden Besucher von außerhalb zwei Kioske in chinesischem und maurischem Stil mitten im Park aufgeführt. Auch wenn es sich nur um provisorische Gebäude handelte, so war hier doch ein eklatanter Widerspruch zu der Konzeption von Sckell gewagt worden.
Quelle: Museum Wiesbaden